Servomotoren

AC Servomotor
AC Ser­vo­mo­tor
Ser­vo­mo­toren wer­den z.B. für Pro­duk­tion­s­maschi­nen, Indus­trier­o­bot­er und Werkzeug­maschi­nen einge­set­zt. Alle diese Anwen­dun­gen zeich­nen sich dadurch aus, dass die Bewe­gun­gen hoch­dy­namisch aus­ge­führt wer­den. So kann das Werk­stück oder das Pro­dukt schnell gefer­tigt wer­den. Ser­vo­mo­toren wer­den auch wegen ihrer hohen Regel­ge­nauigkeit einge­set­zt, denn die Genauigkeit von Posi­tion und Geschwindigkeit wirkt sich direkt auf die Qual­ität des Werk­stücks aus. 

Vorteile von Servomotoren

Ser­vo­mo­toren sind Wech­sel­strom­mo­toren, kön­nen also Asyn­chron­mo­toren sein, aber auch Syn­chron­mo­toren, zu denen natür­lich auch BLDC-Motoren gehören. In der Regel wer­den Syn­chron­mo­toren mit Per­ma­nent­mag­neten ver­wen­det. Denn diese kön­nen im Ver­gle­ich zu Asyn­chron­mo­toren ein höheres Drehmo­ment im unteren Drehzahlbere­ich erzeu­gen, bei gle­ich­er Bau­größe und gerin­gerem Phasen­strom. Auf­grund des höheren Drehmo­ments kann ein Robot­er zum Beispiel ein Paket schneller von A nach B bewe­gen. Oft ist auch von DC-Ser­vo­mo­toren die Rede, aber auch diese sind meist nur bürsten­lose DC-Ser­vo­mo­toren, also im Grunde BLDC-Motoren. Es gibt auch RC-Ser­vos für fer­nges­teuerte Autos, Boote und Flugzeuge, aber diese enthal­ten meist nur einen ein­fachen Gleichstrommotor.

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Antriebssystem mit Servomotor

Ein Ser­vo­mo­tor ist immer ein Teil eines elek­trischen Ser­voantrieb­ssys­tems, das aus einem Ser­vo­mo­tor, einem Umrichter und einem Posi­tion­ssen­sor beste­ht. Der Umrichter wird oft auch als Leis­tungse­lek­tron­ik, Ser­vore­gler oder ein­fach als Regler beze­ich­net. Um die Posi­tion und die Geschwindigkeit sehr genau steuern zu kön­nen, haben die Posi­tion­ssen­soren eine hohe Genauigkeit. Im Ver­gle­ich dazu haben Elek­tro­mo­toren für Lüfter oder Wasser­pumpen nur Hallsen­soren oder wer­den sog­ar ohne Sen­soren betrieben. Oft beste­ht das Antrieb­ssys­tem auch aus einem Getriebe, um das Drehmo­ment zu erhöhen oder eine rota­torische Bewe­gung in eine trans­la­torische Bewe­gung umzuwandeln. 
Aufbau Antriebssystem mit Servomotor
Auf­bau Antrieb­ssys­tem mit Servomotor

Aufbau und Funktion von Servomotoren

Was ist der Unter­schied zwis­chen einem Ser­vo­mo­tor und einem Motor für eine Wasser­pumpe oder einem Elek­tro­mo­tor für ein Elek­troau­to? Um sowohl die Geschwindigkeit als auch die Posi­tion zu steuern, ist eine hohe Drehmo­ment­ge­nauigkeit erforder­lich, die am besten mit außen­liegen­den Mag­neten auf dem Rotor erre­icht wer­den kann. Elek­tro­mo­toren mit außen­liegen­den Mag­neten wer­den auch SPMSM genan­nt. Die Mag­nete sind oft auch leicht zueinan­der ver­set­zt, um die Drehmo­men­tkurve glat­ter zu machen und damit die san­fte Drehzahlregelung zu verbessern. Für eine gute Drehmo­men­tregelung wer­den viele Mag­net­pole im Rotor ver­wen­det, was der Gegen-EMK mehr sinus­för­mige Schwingun­gen pro Umdrehung ver­lei­ht und die Drehmo­men­twelligkeit ver­ringert. Mehr Mag­net­pole haben den zusät­zlichen Vorteil, dass sie die Drehmo­ment­dichte des Motors erhöhen, was sein dynamis­ches Ver­hal­ten verbessert. Da Ser­vo­mo­toren im Wech­sel­be­trieb betrieben wer­den, ver­fü­gen sie nur in den wenig­sten Fällen über einen Lüfter oder eine Wasserküh­lung. Eine zusät­zliche Küh­lung würde zwar die Leis­tungs­dichte erhöhen, nicht aber die Drehmo­ment­dichte, die bei Ser­vo­mo­toren wichtiger ist. Stattdessen haben Ser­vo­mo­toren nur Kühlrip­pen. Auf der Rück­seite befind­et sich der Posi­tion­ssen­sor, der optisch, mag­netisch oder induk­tiv sein kann. Da der Sen­sor auf der Rück­seite des Ser­vo­mo­tors ange­bracht ist, sieht es oft so aus, als hätte der Ser­vo­mo­tor zwei Anschlüsse, aber der zweite Anschluss ist meist nur die Stecker­buchse für den Sen­sor. Es gibt auch Ser­voantriebe, bei denen der Umrichter direkt auf dem Motorge­häuse oder hin­ter dem Sen­sor mon­tiert ist. Solche Ser­voantriebe wer­den jedoch in der Regel für gerin­gere Leis­tun­gen verwendet. 
Servomotor mit Sensor
Ser­vo­mo­tor mit Sensor

Regelung von Servomotoren

Ein Ser­vo­mo­tor unter­schei­det sich also nicht so sehr von einem Elek­tro­mo­tor für eine Wasser­pumpe. Wegen der vie­len Mag­net­pole wird nicht nur ein Sen­sor mit ein­er hohen Auflö­sung benötigt, son­dern auch ein Ser­vore­gler mit ein­er sehr schnellen Ver­ar­beitung der Sen­sorsig­nale und ein­er guten Regelung. Die Steuerung eines Ser­vo­mo­tors erfol­gt über einen Kaskaden­re­gler. In der äußeren Kaskade wird die Posi­tion geregelt, die Soll­po­si­tion kann von ein­er SPS-Steuerung über ein Bussys­tem oder über einen analo­gen Ein­gang am Umrichter bzw. Ser­vore­gler kom­men. In der mit­tleren Kaskade wird die Drehzahl geregelt, die schneller sein muss als die Regel­po­si­tion. Die Ist-Drehzahl des Ser­vo­mo­tors wird aus der ersten Ableitung des Posi­tion­ssig­nals berech­net. In der unteren Kaskade wird der Strom geregelt. In der Regel wird hier­für ein FOC ver­wen­det, der es ermöglicht, die Wech­sel­ströme mit einem ein­fachen PID-Regler zu regeln.

Regelung vom Servomotor
Regelung vom Servomotor